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125 Jahre Kultur, Gemeinschaft und Zusammenhalt – Jubiläum des Stadtmuseums Bad Langensalza

Am Freitag, den 27. Juni 2025, jährte sich der Geburtstag unseres Stadtmuseums zum 125. Mal. Zu diesem feierlichen Anlass lud Museumsleiter Stefan Schuchardt am Abend zur Festveranstaltung mit anschließender Ausstellungseröffnung ein. Die Feier fand in der Gottesackerkirche im Arboretum statt; einem Ort von besonderer Bedeutung, da sich am selben Tag auch die Schlacht bei Langensalza von 1866 jährte. Die Kirche steht somit nicht nur symbolisch für Geschichte, sondern auch für Mahnung und Erinnerung.

Den festlichen Auftakt und die musikalische Umrahmung gestalteten Schülerinnen und Schüler der Kreismusikschule mit Musikstücken, die den Abend würdevoll eröffneten und begleiteten. Unter ihnen: Eduard und Adele, deren Vorträge für Gänsehautmomente sorgte.

Im Anschluss begrüßte Museumsleiter Herr Schuchardt die zahlreich erschienenen Gäste aus Nah und Fern, hieß sie herzlich willkommen und wünschte einen anregenden Abend voller Begegnung, Reflexion und Kultur. Er übergab das Wort an Bürgermeister Matthias Reinz.

In seinem Grußwort würdigte Bürgermeister Matthias Reinz das Stadtmuseum als einen Ort der Erinnerung, Begegnung und kulturellen Selbstvergewisserung. Er betonte, dass das Museum weit mehr sei als ein Aufbewahrungsort; es mache Stadtgeschichte erlebbar und fördere den Dialog über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Besonders hob er die Neugestaltung der Ausstellung zur Schlacht von 1866, die Rückkehr des Köhler-Kreuzes und das Sommerkino im Kreuzgang als Zeichen lebendiger Kultur hervor. Seinen Dank richtete er an alle, die das Museum mit Leben füllen; haupt- wie ehrenamtlich und gratulierte herzlich zum 125-jährigen Bestehen.

Danach trat Herr Drape, Vorsitzender des Welfenbundes e. V., ans Rednerpult. In seinen Worten bedankte er sich bei der Stadt und insbesondere beim Museumsteam für die hervorragende Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Er machte deutlich, dass Geschichte nicht nur hilft, Vergangenes zu verstehen, sondern auch den Blick auf Gegenwart und Zukunft schärft.

Einen überregionalen Blick brachte Herr Dr. Haut, Direktor des Theodor-Storm-Museums und Vertreter des Nordbereichs des Thüringer Museumsverbands, ein. Er verwies darauf, dass viele Museen in der Region in der gleichen Dekade wie das Stadtmuseum Bad Langensalza gegründet wurden. Dies zeige das historische Bedürfnis der Bevölkerung, Orte der Selbstreflexion zu schaffen. Er hob hervor: „Ein Museum bewahrt nicht nur alte Schätze; es bewahrt, was wir für später als bedeutsam erachten.“ Zudem wies er auf die beeindruckende Sammlung von über 20.000 Objekten hin und betonte, dass das Museum sogar zwei Weltkriege unbeschadet überstanden hat.

Museen, so Dr. Haut weiter, seien heute weit mehr als reine Ausstellungsorte: Sie seien zentrale Anziehungspunkte für Gäste und Reisende; ein Motor für den Städtetourismus.

Am Ende der Festreden bat Herr Schuchardt noch einmal um einen Moment der Stille. „125 Jahre; das ist nicht nur ein Jubiläum, sondern ein Moment zum Innehalten, zur Anerkennung und zum Dank. Für alle, die über die Jahrzehnte hinweg zum Erhalt und zur Entwicklung dieses Hauses beigetragen haben.“

In einem kurzen historischen Rückblick schlug er den Bogen zurück ins Jahr 1898. Damals erwuchs aus dem starken Interesse an der Schlacht von Langensalza der Wunsch, ein Museum zu schaffen; ein Ort, an dem Geschichte greifbar und bewahrt wird. Schuchardt würdigte besonders die ehemalige Museumsleiterin Sabine Tominski, die maßgeblich zur Restaurierung und Neugestaltung des Hauses beitrug.

Heute versteht sich das Stadtmuseum nicht nur als Ort der Stadtgeschichte, sondern auch als Plattform für lokale Kunst; denn Bad Langensalza ist auch eine Stadt der Künstlerinnen und Künstler. Im Rahmen des Jubiläums wurde ein neues Museumsheft aufgelegt: Es bietet einerseits einen Überblick über die Geschichte des Hauses, andererseits dient es den Gästen als Wegweiser durch das Museum und die Stadt.

Doch trotz aller Feierlichkeit scheute Schuchardt nicht davor zurück, auch aktuelle Herausforderungen anzusprechen. Personalmangel führe zu reduzierten Öffnungszeiten; nicht aus mangelndem Engagement, sondern schlicht wegen fehlender Ressourcen. Gerade für eine Stadt, die stark vom Tourismus lebt, sei dies ein nicht zu übersehender Schwachpunkt.

Im Anschluss an die Festveranstaltung lud das Stadtmuseum zur feierlichen Ausstellungseröffnung mit Sektempfang. Die neue Sonderausstellung widmet sich den Werken des Künstlers Martin Spröte und wurde im stimmungsvollen Kreuzgang des Museums mit regem Austausch und großem Interesse aufgenommen.

125 Jahre Stadtmuseum bedeutet: 125 Jahre Erinnern, Sammeln, Bewahren, aber auch: Weiterdenken, Vermitteln und Gestalten.

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