Wie können wir helfen?

Basisinformationen

Spätestens seit den Hitze- und Dürresommern 2018 und 2019 ist deutlich: Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Bad Langensalza spürbar.
Zwar ist die Stadt kleiner als große Ballungszentren, doch auch hier führen zunehmende Hitzeperioden und ausbleibende Niederschläge zu spürbaren Belastungen für Mensch und Umwelt. Besonders dicht bebaute Bereiche der Innenstadt heizen sich stark auf, was zu sogenannten Wärmeinseln führen kann. Diese Effekte erhöhen die Zahl der Tropennächte und wirken sich negativ auf die Lebensqualität aus.

Vor allem ältere Menschen, chronisch Kranke und andere gesundheitlich besonders gefährdete Gruppen sind betroffen. Aber auch für die gesamte Stadtbevölkerung stellen anhaltende Hitze und Trockenheit ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar – mit Folgen für Umwelt, Wirtschaft und das soziale Miteinander in Bad Langensalza.

UV-Strahlung und Gesundheit

Sonnenstrahlen wirken sich positiv auf den Körper und das Wohlbefinden aus, und viele Menschen genießen es, Zeit im Freien zu verbringen. Das Sonnenlicht bringt neben Licht und Wärme auch ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung) mit sich, die für das Auge unsichtbar ist und somit oft nicht bewusst wahrgenommen wird. UV-Strahlung ist jedoch entscheidend für die Bildung von Vitamin D, wobei bereits wenige Minuten Sonnenlicht auf Gesicht, Hände und Arme ausreichen. Längere Bestrahlungszeiten führen nicht zu mehr Vitamin D, sondern erhöhen lediglich das Risiko für UV-bedingte Gesundheitsschäden an Haut und Augen, wie etwa Grauen Star oder Hautkrebs.

Durch den Klimawandel sind sowohl die Anzahl der Sonnenstunden als auch die Intensität der UV-Strahlung in Deutschland gestiegen. Daher wird ein bewusster Umgang mit Sonne und UV-Strahlung immer wichtiger. Eine ausreichende Vitamin D-Bildung ist auch bei konsequentem UV-Schutz gewährleistet.

1.    Starke Sonneneinstrahlung meiden

Aktivitäten im Freien unter Berücksichtigung des UV-Index planen. Zur Mittagszeit ist die Wirkung der Sonnenstrahlung besonders intensiv. Schattenplätze suchen.

2.    Hautschutz durch Kleidung, Kopfbedeckung, Schuhe

Der zuverlässigste und einfachste UV-Schutz gelingt durch geeignete dicht gewebte Kleidung, die Schultern, Arme und Beine bedeckt. Die Kopfbedeckung darf dabei nicht vergessen werden. Sie sollte auch den Nacken und die Ohren schützen. Den besten Sonnenschutz im Freien erreicht man mit Kleidung.

3.    Augenschutz

Sonnenbrillen beugen Augenschäden vor. Sie sollten über einen ausreichendem UV-Schutz (UV 400) verfügen.

4.    Eincremen

Die unbedeckten Körperstellen sollten großzügig eingecremt werden. Verwenden Sie abhängig vom Hauttyp und dem Aufenthaltsort einen hohen bis sehr hohen Lichtschutzfaktor (bei Kindern mindestens 30). Bei offenen Schuhen auch den Fußrücken eincremen.

5.    Achtung bei Medikamenten und Kosmetika

Einige Medikamente und Kosmetika können im Zusammenhang mit Sonnenstrahlung Nebenwirkungen entwickeln oder zu dauerhaften Pigmentstörungen führen. Lassen Sie sich dazu beraten.

6.    Solarien vermeiden

Eine zusätzliche Bestrahlung durch Solarien sollte vermieden werden.

Unsere Haut reagiert auf Schäden durch UV-Strahlung, indem sie sich schützt: Sie wird braun durch die Bildung von Melanin und bildet eine dickere Hornschicht, die sogenannte Lichtschwiele. Schon ein kurzer Aufenthalt in der Sonne kann bei empfindlichen Menschen einen Sonnenbrand auslösen. Besonders Menschen mit sehr heller Haut (Hauttyp 1), häufig Sommersprossen, hellen Augen und rotem oder blonden Haar, können weder eine Bräunung noch eine Lichtschwiele bilden. Kinderhaut ist besonders empfindlich, da sie weniger Pigmente bildet und die Hautstammzellen näher an der Oberfläche liegen.

Sonnenbrände führen zu Hautrötungen und Schmerzen und können langfristig schwere Schäden verursachen, die das Risiko für Hautkrebs erhöhen. Die Haut ist das größte Organ des Körpers und speichert diese Schäden. Der Eigenschutz durch Bräunung bietet keinen vollständigen Schutz vor weiteren Erbgutschäden, sodass das Risiko für Hautkrebs weiterhin besteht.

Was tun, wenn es doch zu einem Sonnenbrand gekommen ist?

Bei einem Sonnenbrand ist die Haut gerötet, warm und berührungsempfindlich. Zusätzlich kann es zu Schwellungen, Schmerzen, Brennen und Juckreiz kommen, in schweren Fällen auch zu Blasenbildung. Es können Begleitsymptome wie Fieber, Kreislaufprobleme, Übelkeit und Kopfschmerzen auftreten. Wie bei Verbrennungen werden auch beim Sonnenbrand drei Schweregrade unterschieden. Bei der Heilung schwerer Sonnenbrände können Narben entstehen. Ein schwerer Sonnenbrand stellt eine Gesundheitsgefahr dar und sollte unbedingt ärztlich behandelt werden.

Tipps bei Sonnenbrand:

  • Schützen Sie die Haut vor weiterer UV-Strahlung
  • Kühlen Sie die Haut mit lauwarmen, feuchten Umschlägen – vermeiden Sie eiskaltes Wasser
  • Decken Sie die betroffenen Hautstellen nur mit leichter Kleidung ab
  • Hautberuhigende Lotionen, Cremes oder Gels können die Symptome lindern
  • Öffnen Sie keine Bläschen
  • Achten Sie darauf, ausreichend zu trinken

Risiko Hautkrebs

Personen, die viel Zeit in der Sonne verbringen, haben ein höheres Hautkrebsrisiko. Sonnenbrände, die durch zu lange oder zu starke UV-Strahlung entstehen, verdoppeln das Risiko für schwarzen Hautkrebs. In der Kindheit kann das Risiko durch einen Sonnebrand sogar zwei- bis dreifach steigen. Die Ursachen für die Zunahme der Hautkrebsfälle sind vielfältig:

  • Die UV-Bestrahlungsstärke nimmt durch den klimawandelbedingten Anstieg der Sonnenstunden zu.
  • Auch der Abbau der Ozonschicht trägt zur erhöhten UV-Bestrahlung bei.
  • Zudem spielt der persönliche Kontakt zur UV-Strahlung eine Rolle, sei es beabsichtigt oder unbeabsichtigt. Besonders betroffen sind Personen, die viel im Freien arbeiten und Menschen, die viel Zeit in der Sonne verbringen, etwa durch Freizeitaktivitäten, Urlaubsreisen oder Sport im Freien.

Bundesamt für Strahlenschutz – Akute Wirkungen und Schutzreaktion der Haut

Die UV-Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlung wird in sechs Hauttypen unterteilt, wobei die Übergänge zwischen den Typen fließend sind. Die Hauttypen 1 bis 4 werden als europäische Hauttypen bezeichnet, da sie typisch für die europäische Bevölkerung sind. Hauttyp 5 ist häufig bei Menschen aus arabischen und nordafrikanischen Ländern, Indien und einigen anderen asiatischen Regionen anzutreffen. Hauttyp 6 tritt vor allem bei Menschen aus Zentralafrika und den Ureinwohnern Australiens auf.

Hauttyp 1 ist besonders empfindlich. Er zeichnet sich durch eine sehr helle, extrem empfindliche Haut, helle Augen, rotblondes Haar und sehr häufig durch Sommersprossen aus. Hauttyp 1 bräunt nie und bekommt sehr schnell einen Sonnenbrand
Hauttyp 2 zeichnet sich durch helle, empfindliche Haut, blaue, graue, grüne oder braune Augen, blonde bis braune Haare und häufig durch Sommersprossen aus. Hauttyp 2 bräunt kaum bis mäßig und bekommt oft einen Sonnenbrand
Hauttyp 3 hat eine helle bis hellbraune Haut, graue oder braune Augen und dunkelblonde bis braune Haare. Sommersprossen sind selten. Hauttyp 3 bräunt schneller als Hauttyp 2
Hauttyp 4 hat hellbraune, olivfarbene Haut, braune bis dunkelbraune Augen und dunkelbraunes Haar, Hauttyp 4 bräunt schnell
Hauttyp 5 hat dunkelbraune Haut, dunkelbraune Augen und dunkelbraunes bis schwarzes Haar
Hauttyp 6 hat dunkelbraune bis schwarze Haut, dunkelbraune Augen und schwarze Haare

Die Sonne und wir: Entdecken Sie Ihren Hauttyp

Beachten Sie den UV-Index vor Ort, da er eine hilfreiche Orientierung für den nötigen Sonnenschutz bietet. Je höher der UV-Index, desto schneller kann ungeschützte Haut einen Sonnenbrand erleiden. Ab einem UV-Index von 3 empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation, geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Die Prognosen können Sie auch über den BfS-UV-Newsletter abonnieren, um den aktuellen UV-Wert zu erfahren:

Bundesamt für Strahlenschutz UV-Newsletter

Quelle

 

Die Haut von Kindern ist viel dünner, empfindlicher und somit schutzbedürftiger als die von Erwachsenen, weshalb Sonnenbrände im Kindesalter unbedingt vermieden werden sollten. Bereits in der Kindheit erlittene Sonnenbrände erhöhen das Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken, um das Zwei- bis Dreifache. Jeder Sonnenbrand hinterlässt langfristige Spuren, da die Haut „nichts vergisst“. Säuglinge sollten niemals direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, denn je jünger ein Kind ist, desto empfindlicher reagiert seine Haut auf UV-Strahlung. Auch Kinderaugen sind besonders empfindlich für Schäden durch UV-Strahlung.

Neben den allgemeinen Sonnenschutzmaßnahmen sollten Eltern zusätzlich Folgendes beachten:

  • Seien Sie ein Vorbild für den richtigen Umgang mit Sonnenschutz.
  • Sprechen Sie mit Ihren Kindern über den Sonnenschutz.
  • Meiden Sie die Sonne, besonders in den Mittagsstunden.
  • Planen Sie Aktivitäten im Freien in den weniger sonnigen Tageszeiten oder suchen Sie Schatten. Achten Sie dabei darauf, dass auch Schatten keinen vollständigen Schutz vor UV-Strahlung bietet.
  • Schützen Sie Ihr Kind mit sonnengerechter Kleidung, einer Kopfbedeckung mit Nackenschutz und einer Sonnenbrille.
  • Decken Sie ungeschützte Haut mit Sonnencreme (mindestens Lichtschutzfaktor 30) und cremen Sie regelmäßig nach – etwa alle zwei Stunden.
  • Achten Sie besonders beim Baden und Spielen im Wasser auf einen ausreichenden UV-Schutz.

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